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Höhlenwohnungen in der Schindergasse

Aus Herrnbaumgarten Wiki

Eine von vier Höhlenwohnungen wurde im Jahre 2018 freigelegt und diese wurden bis 1938 von Taglöhnern bewohnt. 


Genutzt wurden in früherer Zeit derartige Unterstände auch von „fahrenden Handwerkern“ wie Kesselflickern, Messer- und Scherenschleifer, Reitermacher etc. und nachweisbar ab 1893 von kinderreichen Familien aus Milovice (Milowitz), die als Taglöhner und Dienstboten bei den Bauern gearbeitet haben. Die Kinder konnten bei den einzelnen Bauern geboren werden!

Beim Eingang in die Höhlenwohnungen gab es eine offene Kochstelle und im Hintergrund war die Schlafstatt für die kinderreichen Familien, wo am Boden Stroh aufgeschüttet war. Es gab kein Wasser, sodass dieses aus den Brunnen am Anfang des Tiefen Graben geholt werden musste.

Für die Tiere wurde Laub aus dem Wald geholt und in einer der Höhlen gelagert. Die Bewohner bestritten ihren Lebensunterhalt durch Taglöhnerarbeiten in den Weingärten und bei der Feldarbeit. Zusätzlich haben sie Keller gegraben, die sie dann verkauft haben. Ebenso haben Höhlenbewohner die Dienstboten bei den reichen Bauern unterstützt, die während der Wintermonate arbeitslos waren.

Unten eine Ansichtskarte aus dem Jahre 1902 mit den Höhlenwohnungen.

Höhlenwohnung nach der Freilegung

Höhlenwohnung nach der Freilegung

Höhlenwohnung nach der Freilegung
Höhlenwohnung nach der Freilegung im Jahre 2018. Fotos Erich Randl