Der alte Markt

Der älteste Teil der Gemeinde ist sicher der „Alte Markt“, der wohl noch in die Zeit der Rugier, im 5. Jahrhundert, zurück reicht; denn diese besaßen schon feste Handelsplätze, wo Wanderkaufleute ihre Waren, vor allem Eisen, Leder und Salz verkauften. Diese Plätze lagen gewöhnlich neben oder an Verkehrsstraßen, eine solche führte von Mautern, dem wichtigsten Handelsplatz, neben der Donau über Ernstbrunn, Mistelbach, Großkrut und Lundenburg, wo wir auch einen „Alten Markt“ finden. So schreibt Heimatforscher Franz Thiel zur Frühgeschichte von Herrnbaumgarten.

Im Liechtensteinarchiv wird in einem Verzeichnis vom 29. April 1572 ein „Alter Markt“ erwähnt.

Am 3. Juli 1581 gibt Kaiser Rudolf II. über Ansuchen des Grundherrn von Herrnbaumgarten, Septimius von Liechtenstein, das Marktrecht für einen jährlich zu Ägidi abzuhaltenden Jahrmarkt.

Im ersten Liechtensteinischen Grundbuch 1724 wird im Häuserverzeichnis für die Gebäude östlich der Ribinggasse, das ist die Verbindung von der Hauptstraße zu Mariahilf Kapelle, die Bezeichnung „In den Alten Margt“ beigefügt.

Im örtlichen Sprachgebrauch wird noch heute der Ortsteil von der Ribinggasse bis zum ehemaligen Liechtensteinischen Gutshof als „Alter Markt“ bezeichnet.


NÖ Atlas 2024 Erich Randl