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Die Steinbruchkapelle

Aus Herrnbaumgarten Wiki

An Stelle der Steinbruchkapelle stand einmal das in der josephinischen Landesbeschreibung genannte „Postkreuz“, da hier die Alte Poststraße vorbei führte. Vor dem Bau der Brünnerstraße, der um 1730 begann, war dies einer der Hauptverkehrswege Richtung Norden. Der heute zur Kapelle herauf führende Weg wird im Volksmund als „Judenweg“ bezeichnet, worauf ein lange Zeit bestehender Handelsweg schließen lässt. Bei diesem Postkreuz ließ Pfarrer Matthäus Wiepauer im Jahre 1711 einen Opferstock aufstellen, der laut Kirchenrechnung 1 Gulden 7 Kreuzer kostete.

Im Jahre 1818 erbauten die drei Brüder Josef, Sebastian und Anton Berger dort eine Kapelle, weil, wie der Volksmund erzählt, durch sieben Jahre nacheinander die Gegend durch Unwetter heimgesucht wurde. Die Kapelle hatte ein Bild des Hl. Johannes Nepomuk auf dem rückwärts die Inschrift zu lesen war: Berger Josef, Sebastian und Antonius, drey Brüder in Herrn Baumgarten, Stiffter der Capelle 1818. Mahler Josef Heumann v. Nikolsburg. Anton Zettner (Zehetner) Tischler Meister. Renoviert durch Karl und Theresia Fritsch anno 1857. Ren. J. u. Th. Fritz 1881.

Im Jahre 1936 wurde die Außenseite der Kapelle durch die Gemeinde wieder hergerichtet sowie die Eingangsstufen neu betoniert und 1937 auch das Innere renoviert. Das alte, schadhaft gewordene Bild wollte man durch eine Statue des Hl. Urban ersetzen und als dieser in die Kirche auf den Josefsaltar kam, malte der hiesige Maler Alfred Soyka im Jahre 1938 ein Bild dieses Heiligen, das auf 68 S 50 g kam.

Pfarrer Teufelsbauer schreibt in seiner „Teufelsbauerchronik“ dass diese Kapelle im Volksmund auch „Einsiedlerhütte“ genannt wird.

Die Spuren des Zweiten Weltkrieges waren durch zahlreiche Gewehreinschüsse und Granatsplittereinschläge lange an den Außenwänden der Kapelle sichtbar.

Da die Jagdgesellschaft bereits im Jahre 1966 am Gelände des ehemaligen Steinbruches einen Wald anlegte, nahm sie sich im Jahre 1974 auch der Steinbruchkapelle an und führte eine Renovierung durch. Eine weitere gründliche Renovierung durch die Jagdgesellschaft fand im Jahre 1982 statt, welche durch den Maurer Alois Rabl, sowie unter Mithilfe von Rupert und Aloisia Berger, Josefa Uhl und Jagdleiter Karl Hofer ausgeführt wurde. Die letzte größere Renovierung im Jahr 2000 durch die Jagdgesellschaft wurde von Josef und Josefine Langer, Rupert Berger, Ewald Schneider und Jagdleiter Alois Zechmeister durchgeführt und fand ihren Abschluss durch die Segnung durch den damaligen Ortspfarrer Jan Swierkosz am 12. Mai 2001. Bei der letzten Renovierung im Jahr 2020 durch Eduard Nemetschek und Karl Jung wurde die Kapelle innen und außen neu gefärbelt sowie die Bilder neu aufgefrischt.

Steinbruch Kapelle
Steinbruch Kapelle, Foto 2020 Erich Randl